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Impressum


Zur Pfarr- und Kirchengeschichte

Auch die Geschichte der Pfarre St. Thomas ist durch die frühere Teilung in zwei Regionen gekennzeichnet: Hintertux gehörte zur Pfarre Steinach am Brenner. Vordertux dagegen zur Pfarre Fügen bzw. zum näher gelegenen Vikariat Hippach. Noch im Jahr 1367 gab es laut urkundlicher Erwähnung in unserem Tal nur eine kleine Holzkapelle am Gries. Im Jahr 1465 konnte dann, ermöglicht durch eine Grundstücksschenkung in Lanersbach und weitere Zuwendungen mit Zustimmung des Bischofs von Brixen eine eigene Kirche im spätgotischen Stil errichtet werden: am 10. Juni 1471 wurde sie durch den Salzburger Weihbischof Kaspar zu Ehren des hl. Apostels Thomas geweiht: neben dem Hauptaltar besaß sie noch einen dem hl. Johannes Chrysostomus gewidmeten Nebenaltar. Seit 1475 übernahm ein Gesellpriester von Hippach aus die seelsorgliche Betreuung von Tux. Die Toten mussten zunächst noch in Hippach bestattet werden, erst im Jahr 1486 durfte in Lanersbach ein eigener Friedhof errichtet werden. Ferner wies der Brixener Fürstbischof im Jahr 1483 auch Hintertux dem Vikariat Hippach zu und stellte somit die kirchliche Einheit des Tales her. So konnten auch die Hintertuxer, die bisher ihre Verstorbenen am weit entfernten Friedhof Mauern hei Steinach am Brenner begraben mussten, den Tuxer Friedhof benutzen.

1516 stiftete der Domherr Hans von Freundsberg eine tägliche Messe für die Lanersbacher Kirche, verbunden mit der Errichtung einer Kaplanei und einem ständigen Priester für Tux. 1594 stieg TUX - St. Thomas zur Kuratie auf. Im 17. Jahrhundert entstanden erste Pläne zur Erweiterung der zu klein gewordenen Kirche, die 1686 durch den im wesentlichen heute noch bestehenden frühbarocken Neubau des Baumeisters Georg Sieberer aus Volders verwirklicht wurden. In den nächsten Jahrzehnten folgten weitere Veränderungen des Baus und seiner Ausstattung (u. a. Umbau des spätgotischen Kirchturms im Jahr 1720 bzw. seines Spitzhelmes 1756; Sakristei 1759). Um 1737/39 wurde ein neuerlicher Umbau mit Barockisierung des Gewölbes ausgeführt; am 24. Juli 1750 fand die feierliche Weihe der Kirche statt. 1891 erfolgte schließlich die Erhebung zur selbständigen Pfarre.

Entscheidende Neuerungen in jüngerer Zeit brachten 1985 die mit dem Abriss des alten Schulhauses (ehemals auch Mesnerhaus) möglich gewordene Schaffung eines Kirchplatzes und die Erweiterung der Pfarrkirche nach Westen. Nach Plänen des Innsbrucker Architekten Siegfried STOLL wurde das Langhaus im Bereich der Orgelempore um 6,80 m verlängert, ferner erfolgte 1986 eine umfassende Außen- und Innenrenovierung (Fa. Pescoller, Bruneck). bei der u. a. auch die Kanzel wieder angebracht wurde.

Außerdem erhielt die Kirche eine neue Orgel aus der Werkstätte des Kremser Orgelbaumeisters Friedrich Heftner, die am 18. Oktober durch den damaligen Innsbrucker Bischof Dr. Reinhold Stecher gesegnet wurde.

Die Pfarre Tux wird von Pfarrer Cons. Eduard Niederwieser geleitet, der im Jahr 2005 dieses Amt übernommen hat. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Pfarre Tux unter www.pfarre-tux.at

Maria-Hilf-Kapelle in Vorderlanersbach

 Neben dem historischen Testerhof steht die in ihrer jetzigen Form erst im frühen 19. Jahrhundert im nachbarocken Stil erbaute Maria-Hilf-Kapelle oder Tester-Kapelle. 
An gleicher Stelle stand im 16. Jahrhundert ein Bildstock, den man später mit einem Schindeldach versah. Eine Kapelle wird erstmals 1720 erwährt, 1758 erhielt sie eine Messlizenz. 1988 fand die jüngste Renovierung der Kapelle statt, ferner wurde die neue Orgel (Fa. Friedrich Heftner, Krems) installiert.

Kirche Maria Himmelfahrt in Hintertux

Bereits im Jahr 1737, vielleicht auch schon früher, stand in Hintertux eine zunächst hölzerne Kapelle, die dem hl. Apostel Bartholomäus geweiht war; sie wurde später ummauert. Das Altarbild zeigte eine Schutzmantelmadonna. In den Jahren 1936/37 wurde mit der Errichtung einer Dr.-Engelbert-Dollfuß-Gedächtniskirche begonnen, die – noch im Rohbau – 1941 auf Befehl des nationalsozialistischen Tiroler Gauleiters Hofer gesprengt wurde.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es Bemühungen um den Bau einer neuen Kapelle in Hintertux, die schließlich mit der Weihe der heutigen Kirche Maria Himmelfahrt am 15. August 1952 ihren erfolgreichen Abschluss fanden. Die nach Plänen von Jakob Walcher in schlichten, klaren Formen erbaute Kirche wurde 1988 renoviert und mit einer neuen Orgel (fa. Heftner, Krems) ausgestattet.

Holzkapelle in Madseit

Die mit der Jahreszahl 1851 bezeichnete, ganz aus Holz errichtete Kapelle im Weiler Madseit zwischen Lanersbach und Hintertux wurde 1980 von ihrem ursprünglichen Standort um einige Meter verschoben. Sie birgt eine schlichte, bäuerliche Einrichtung, darunter den Altar mit einem Bild der Madonna und zweier Heiliger aus dem Jahr 1952, gemalt von Johann Strasser.

Barbarakapelle beim ehemaligen Magnesitwerk

Im Bereich des ehem. Magnesitwerkes bei der Schrofenalm (ca. 1700 m) oberhalb von Vorderlanersbach steht die im Jahr 1953 nach Plänen von Wilhelm Nikolaus bzw. Hubert Prachensky erbaute Barbarakapelle. 
Das Gemälde über dem Eingang ist ein Werk von Max Weiler, dem großen Tiroler Maler der Moderne. Thema ist der göttliche Schutz des immer wieder von Lawinen und anderen Gefahren bedrohten Magnesitwerkes und seiner Arbeiter, symbolhaft dargestellt durch eine große, das Werk tragende Hand, über der halb verdeckt das Kruzifix mit dem Erlöser sichtbar wird. Links unten wird die Schlange des Bösen in Schach gehalten, rechts ist ein großer Schutzengel zu erkennen, der seine Hände schützend über einem Arbeiter ausbreitet.

(aus: Christliche Kunststätten Österreichs, Nr. 353)